Hörrohrwürger

 

CALAMUS AUDITORIUS / VAR. PLATFORMIENSIS / FAM. CONVULVULACEAE

 

Diese Installation wurde im März 2010 auf Platform3, Räume für zeitgenössische Kunst, München, entwickelt und dort erstmals gezeigt.

 

Der Hörrohrwürger aus der Familie der „Convulvulaceae“ steht für eine neue kommunikative Pflanzenart. Ihre Besonderheit besteht darin, dass sie wild wuchernd alle Hindernisse überwindet, die die „Wahrheit“ verdecken oder behindern.  Mit ihren Blütenkelchen, den Hörrohren, erreicht sie unmittelbar das Ohr und gibt die unverpackte „Wahrheit“ akustisch wieder.

 

Der Hörrohrwürger I entstand auf Platform3 aus einem Projekt, indem die dort tätigen Künstler sich mit ihren Arbeiten vorstellten. Dabei wurde schnell deutlich, dass die gespürte künstlerische Bestimmung einen tieferen und vielfältigeren Zugang zum Verständnis der jeweiligen künstlerischen Arbeit ermöglicht - dies im Gegensatz zu den üblichen kunstwissenschaftlichen Folien.

 

Die Installation war im Gang angebracht und die Besucher konnten, bevor sie die Ateliers betraten, mittels der Hörrohre mehr über die wirklichen Hintergründe künstlerischen Arbeitens der jeweiligen Ateliernutzer erfahren.

Die Informationen basieren auf zuvor geführten ausführlichen psychologischen Interviews. Aus dem Material wurden Audioclips erstellt. Sie vermitteln unmittelbar und emotional das, was die KünstlerInnen motiviert und bewegt und zeigen die Einheit von Künstler und Werk auf.

 

Der Duft der Pflanze aus ihren vielen Blütenkelchen oder Informationsquellen eröffnet uns einen tieferen und vielfältigeren Zugang zur künstlerischen Arbeit.

 

Mitwirkende: Jovanna Banjac, Rita De Muynck, Nana Dix, Susanne Hesping, Monika Humm, Jessica Kallage-Götze, Masayo Oda, James Sutherland, Stefanie Unruh, Silvia Wienefoet, Anne Wodtke
Elektroakustik: Franz Raps
Technik: Heinrich Lauer
Idee & Konzeption, Installation, Audio Clips: Rita De Muynck

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