Il y a Trois Jours

 

Il y a Trois Jours (vor drei Tagen) ist eine Redewendung in Afrika, die sich sowohl auf drei Tage wie auf eine längere Zeitspanne in der Vergangenheit beziehen kann. Damit wird die Zeit relativiert, die im Grunde genommen als feste Größe gar nicht existiert.

 

In der Ausstellung UNTER DIE HAUT _ RITA DE MUYNCK UND DAS ARCHAISCHE (Städtische Galerie Überlingen, 2014) wurde u.a. die Wandinstallation "Il y a Trois Jours" gezeigt, die die Quintessenz der gesamten Ausstellung transportierte.

 
Das Besondere an der Ausstellung war, dass 7000 Jahre alten Idole sowie afrikanische Masken und Objekte in Kommunikation mit den Arbeiten von De Muynck gebracht wurden. Alles im Sinnzusammenhang mit einem Gedanken von Giordano Bruno, den er im Jahre 1584 veröffentlichte und für den er auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.

 

Aus der Eröffnungsrede von Dr. Elmar Zorn der Ausstellung "RITA DE MUYNCK UND DAS ARCHAÏSCHE" Städtische Galerie Überlingen, am 17.7.2014:

 

"Auf der großen Wand ist mit dem Text von Giordano Bruno, -1584 in Venedig geschrieben-, das geistige Zentrum dieser Ausstellung, aber auch des Schaffens von Rita de Muynck bezeichnet.
Der Titel „Il y a Trois Jours“ greift eine Redenart aus Afrika auf, in der mit drei Tagen auch eine längst vergangene Zeitspanne gemeint sein kann - Insofern eine Poetisierung des Zeitbegriffs im Gegensatz zum Präzisionswahn üblicher Zeitmessung durch Atomuhren.

 

Was dieser große Philosoph über das Zusammenwirken und Innewohnen von allen Teilen im unendlichen Universum aussagt und wofür er auf dem Scheiterhaufen starb, ist nicht nur das noch heute gültige Credo von Physik und Biologie, sondern öffnet den Blick zum Makro- und Mikrokosmos der Multiversen, wie wir sie in den rasend fortschreitenden Erkenntnissen der Quantenphysik mit ihren x-Dimensionen erleben, wie sie aber längst eingefangen und ausgedrückt sind in den Darstellungen und Gedanken von 7000 Jahren Kulturgeschichte."

 

(Die ganze Rede, siehe bitte auch  Aktuell)

 

 

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