---sass und schlief

Ausstellung der Schlehdorfer Künstlerin Rita de Muynck und des Holzbildhauers Thomas Breitenfeld in der Ausstellungsreihe "nah - fern" im historischen Bahnhof Starnberg

 

 

Ausstellung "sass und schlief ...", bis 25. März 2018, freitags 16 bis 18 Uhr, samstags und sonntags 14 bis 18 Uhr, ehemalige Schalterhalle im Bahnhof am See in Starnberg

 

Aus der Eröffnungsrede von Kuratorin Katharina Kreye

Rita De Muynck ist gebürtige Flämin, promovierte in Psychologie und Philosophie, forschte eine zeitlang am Max Planck Institut München für Psychiatrie. Außerdem absolvierte sie das Magisterstudium der freien Malerei und Kunstgeschichte an der LMU München, es folgten Lehraufträge dort, als auch an der Akademie der Bildenden Künste.

Sie arbeitet als und ist freischaffende Künstlerin.

Weltweit unterwegs, im In und Ausland ist Rita De Muynck in renommierten Galerien und Museen zu sehen.

          Auf ihrer Internetseite findet man schöne Ausschnitte ihrer Werke und zB in diesem         

          Buch erfährt man aus  unterschiedlichen Blickwinkeln,  auch im Interview, von Rita

De Muynck. An dieser Stelle möchte ich das gleich mal empfehlen.

 

Ihre Techniken zur Erkundung und Wiedergabe ihrer persönlichen Sprache sind  überdimensional vielschichtig. Da gibt es auch den Weg,  sich in Trance zu setzen. Das wäre ein eigenes Kapitel schon wert.

 

Natürlich verraten De Muyncks Titel schon etwas. Oder besser gesagt sie machen etwas auf. Unsere Gedanken. Hier geht’s schon los:

 

Da wären Titel:  Rotkäppchens Niederkunft, Rotkäppchens Familienaufstellung, ...Mythologien, Märchen, Symbole spielen schon mit...

 

Ein weiterer Titel lautet, die Zukunft der Vergangenheit...eine für sich stehende Philosophie bereits in den Worten...

 

Taggezeichnet-Nachtgezeichnet, da findet man Untertitel, zB „Ego wo“ und wird konfrontiert mit dem Spiegelbild, mit dem ich, mit dem Narziss, und auch mit der Frage was ist echt, das was man sieht, das was man denkt oder das was man  glaubt zusein. Letzteres ist auch echt, weil es im Bewusstsein Platz einnimmt und die Gedanken lenkt und somit auch real ist. Gedanken können nicht unreal sein.

 

 

Titel hier: ich nass geworden, hier wird der  Körper erstmals ganz zerlegt und zum trocknen gehängt und zwar einzeln um sich mal lose zu sehen und zu zeigen. Da müssen dann wieder Definitionen erstellt werden, ...Humor mit aller Schärfe ist ein Lebenselixier bei Rita De Muynck....

 

Es gibt auch ganz brutale politische Thementitel wie rohes Fleisch

 

so was will denn jetzt nun Rita De Muynck, die quicklebendige zierliche Künstlerin noch erreichen, wo sie doch schon so bekannt ist...und auf ein großes Werk zurück blicken kann?

 

Sie will nichts erreichen, das ist der Punkt. Sie will forschen sie will Wesen erkennen sie will mitten drin sein, sie will beobachten und sie will reden ...sie will tanzen, wie ein Senufo Tänzer der traditionell Geschichten zum Ausdruck bringt und eine Kommunikationsebene wie die eines Buches vergleichbar Menschen einer Ethnie beschreibt oder etwas in Frage stellt.

 

 

Inmitten des Changierens der kunstbeschreibenden Worte, und Essen mit Besteck des Sprachgewandten, beim um sich her schmeißen mit  Begriffen, wie fragil, gibt es Verwirrungen.

 

Trotzdem, blickt man in die Menschheitsgeschichte zurück, wird uns bewusst, welche  Werte uns Höhlenmalereien bieten. Anhand dieser Entzifferungen ist Menschheitsgeschichte überliefert worden, (Lebensgewohnheit, Rituale und damit verbundene Auffassungen werden sichtbar, Gedanken sind so überliefert worden. Immer bleibt der Sinn  im Sagen  und Fragen wollen. So ist der Begriff  „Kunst“ im rohen Mittel der Sprache zu sehen und genauso empfinde ich Rita De Muyncks Kunst, als eine tiefgründige dramatische humorvolle tänzerische, in Bann ziehende  Geschichtenschreiberin.

Für mich ist Rita De Muynck eine Art Brut Künstlerin, (die rohe Kunst, eine von Dubuffet geprägte Definition), denn sie arbeitet aus dem inneren Drang heraus und bietet uns jede Menge Stoff zum Lesen und reden.

Voilà

 

 

 

 

Donnerstag, März 22, 2018
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